Mit „Indigenous Australia: Masterworks from the National Gallery of Australia“ präsentieren die National Gallery of Australia (NGA) und der me Collectors Room Berlin ab dem 17. November 2017 einen umfangreichen Einblick in die Welten der traditionellen und modernen Kunst der indigenen Australier zwischen dem frühen 19. Jahrhundert und der Gegenwart.
Die National Gallery of Australia verfügt über die weltweit größte Sammlung von
Kunstwerken der Völker der Aborigines und der Torres-Strait-Insulaner, eine der
„ältesten, reichsten und komplexesten“ Kunsttraditionen der Menschheitsgeschichte.
Aus diesem großen und bedeutsamen kulturellen Schatz hat Franchesca Cubillo, NGA
Senior Curator of Aboriginal and Torres Strait Islander Art, rund 100 der
bedeutendsten Werke ausgewählt, die mit „Indigenous Australia: Masterworks from
the National Gallery of Australia“ präsentiert werden.
Gemälde, Videos und Skulpturen stehen für die große Vielfalt der Kunststile und
ihre jüngere Entwicklung. Viele Werke sind inspiriert durch tiefe Spiritualität, die
in den traditionellen Kulturen und ihrer Verbindung zur Natur zum Ausdruck kommt.
Auch die Mythologie der “Traumzeit” nimmt häufig einen wichtigen Platz ein, was sich
in komplexen Mustern und bewegten Formen spiegelt. Gleichzeitig erinnern Titel wie
„Meeting the White Man“ (Tommy McRae) daran, dass es für diese Kulturen in der
vergangenen Geschichte Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen gab. KünstlerInnen
bedienten sich verschiedener Medien, um die Lebensweisen ihrer Völker, ihre Mythologie
und traditionellen Riten zu dokumentieren und damit für zukünftige Generationen zu
bewahren. Viele der Arbeiten setzen sich unmittelbar mit Themen auseinander, die
heute die Gesellschaften der Aborigines beschäftigen: Identität, Politik und die
gemeinsame, komplexe Geschichte.
Dieser noch immer stattfindende Prozess des Wandels spiegelt sich auch in der
chronologischen Anordnung der Werke in der Ausstellung wieder. Viele der frühen Stücke,
die Naturphänomene und das Land zeigen, sind mit natürlichen Erdpigmenten auf
Rindenstücke gemalt und damit ganz bewusst mit dem Land verbunden, auf dem sie
entstanden. Später führte der zunehmende Austausch zwischen indigener und westlicher
Kultur zur Einbeziehung neuer Stile. KünstlerInnen der Papunya-Gemeinschaft übernahmen
beispielsweise seit den 1970er Jahren die Technik der Acrylmalerei auf Leinwand als
neues Medium, andere machten sich bereits in den 1930er Jahren westliche Techniken
zu eigen. Seit den 1980er Jahren kommt in den Werken ein immer breiteres Spektrum an
Medien und Stilen zum Einsatz, ohne dabei im Kern die zentralen Themen Natur, Land
und soziale wie politische Gemeinschaft aufzugeben, womit sie tief in den Stilen
und Traditionen ihrer Kultur verwurzelt bleiben.
Am Samstag, den 18.11.2017 finden um 13 Uhr, 15 Uhr und 17 Uhr Kuratorinnenführungen
mit Franchesca Cubillo, NGA Senior Curator of Aboriginal and Torres Strait Islander Art
sowie den beiden teilnehmenden Künstlern Christopher Pease und Yhonnie Scarce statt.
Anmeldung unter event[at]me-berlin.com
Eintritt zur Ausstellung: 8 € regulär / 4 € ermäßigt (inkl. Kuratorinnenführung)
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation “Indigenous Australia: Masterworks from
the National Gallery of Australia”, die für 19,90 € zu erwerben ist.
17. November 2017 – 02. April 2018
me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht
Auguststraße 68, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Mi – Mo von 12 – 18 Uhr